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Fersensporn und Plantarfasziitis verstehen - Unterschied, Ursachen und Symptome

Der unsichtbare Schmerz unter der Ferse – und die einfachen Übungen, die helfen


Wenn Sie während langem Stehen oder auch nach Ruhephasen einen stechenden Schmerz in der Ferse verspüren, könnte das eine sogenannte Plantarfasziitis sein.  Umgangssprachlich bezeichnen es viele auch als Fersensporn, wobei das strenggenommen nicht das Gleiche ist. In diesem Artikel erfahren Sie alles darüber, wie man eine Plantarfasziitis erkennt, was ursächlich dafür ist und vor allem, was Sie dagegen tun können. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Typische Beschwerden: Stechender Schmerz unter der Ferse – besonders morgens nach dem Aufstehen oder nach langem Stehen; häufig druckempfindlich an der Innenseite der Ferse.
  • Unterschied Fersensporn vs. Plantarfasziitis: Der Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs, meist schmerzlos – die eigentliche Schmerzursache ist die Entzündung der Plantarfaszie (Plantarfasziitis).
  • Hauptursachen: Überlastung durch Sport oder langes Stehen, ungeeignetes Schuhwerk, Fußfehlstellungen, Übergewicht, harte Böden oder altersbedingte Gewebeveränderungen.
  • Wirksame Behandlung: Kombination aus Entlastung, gezielten Dehn- und Kräftigungsübungen, geeignetem Schuhwerk und individuell angepassten Einlagen.
  • Ziel der Therapie: Schmerzen lindern, die Plantarfaszie stärken, Fehlbelastungen korrigieren und so langfristig wieder schmerzfrei gehen.

eingewachsener Zehennagel

Wie erkennt man einen Fersensporn bzw. eine Plantarfasziitis?

 

Der Fersensporn an sich ist selten schmerzhaft. Was Schmerzen verursacht, ist die sogenannte Plantarfasziitis oder auch Entzündung des Fußsohlenbandes. Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache für Fersenschmerzen und tritt sowohl bei aktiven als auch weniger aktiven Menschen auf. Das Fußsohlenband ist ein dickes Band, das vom Fersenbein bis vor an den Ballenbereich reicht. Als Fersensporn bezeichnet man einen kleinen, knöchernen Auswuchs am Fersenbein. Er entsteht dort, wo Sehnen und Bänder unter Spannung stehen. Typischerweise ist das dort der Fall, wo das Fußsohlenband am Fersenbein ansetzt. Hierbei spricht man vom plantaren oder unteren Fersensporn. Er unterscheidet sich vom oberen Fersensporn durch die Position.

 

Eine Plantarfasziitis verursacht einen stechenden Schmerz im Fersenbereich, der sich anfühlt, als wäre man auf einen Nagel oder eine Glasscherbe getreten. Dieser Schmerz tritt sowohl während langem Stehen, als auch nach Ruhephasen auf.
Besonders auffällig ist, dass sich der Schmerz im Laufe des Tages unterschiedlich stark bemerkbar macht – mal mehr, mal weniger intensiv. Üblicherweise lässt sich der Schmerz durch Druck am Ende der Ferse auf der Innenseite manuell auslösen.


Was ist es? 

 

 

Woher kommt es? 

 

 

Schmerzen? 

Plantarfasziitis

Entzündung der Plantarfaszie (Sehnenplatte an der Fußsohle)

 

 

Überlastung und Reizung der Sehnenplatte

 

 

Stechender Schmerz unter der Ferse - v.a. während langem Stehen oder auch nach Ruhephasen

 

 

Fersensporn

knöcherner Auswuchs am Fersenbein

 

 

Chronische Reizung und Entzündung

 

 

Oft schmerzlos

Schmerzen beim Auftritt


3 typische Symptome einer Plantarfasziitis

 

Die Symptome können von leicht bis sehr starke Ruheschmerzen variieren. Die drei häufigsten Symptome sind:

 

Stechende Schmerzen an der Ferse

 

Vor allem bei längerem Stehen oder direkt nach dem Aufstehen am Morgen macht sich ein brennender,

stechender Schmerz bemerkbar.

 

Druckempfindlichkeit

 

Selbst bei leichten Berührungen oder Druck verschlimmern sich die Schmerzen in der Ferse. Es wirkt häufig

wie ein blauer Fleck und tritt vorwiegend an der Innenseite der Ferse auf.

Zunehmende Beschwerden im Laufe des Tages

 

Durch sportliche Aktivitäten, langes Stehen oder Gehen verstärken sich die Schmerzen zunehmend. Deshalb

sind regelmäßige Fußübungen von großer Bedeutung, um die Schmerzen langfristig zu lindern.


Woher kommen die Fersenschmerzen?

 

 

Übergewicht 

kann zu einem Fersensporn führen, da ein höheres Körpergewicht den Druck auf die Plantarfaszie erheblich erhöht. Diese Überlastung führt dazu, dass die Faszie überbeansprucht wird und infolgedessen kleine Risse oder Entzündungen entstehen können, die schließlich zu einem Fersensporn führen.

 

Überlastung

durch intensive sportliche Aktivitäten wie Laufen oder Springen kann die Plantarfaszie ebenso überbeanspruchen. Besonders Sportarten, die schnelle Richtungswechsel oder Sprünge erfordern, stellen eine hohe Belastung für die Faszie dar. Diese wiederholte Belastung kann mikroskopische Verletzungen verursachen, die sich mit der Zeit zu einem Fersensporn entwickeln.

 

Ungeeignetes Schuhwerk

das den Fuß nicht ausreichend stabilisiert, kann ebenfalls zur Entstehung eines Fersensporns beitragen, da es die Plantarfaszie zusätzlich belastet. Schuhe, die zu weich sind, bieten dem Fuß keine ausreichende Führung und Stabilität, was dazu führt, dass der Fuß knickt und den Zug auf die Plantarfaszie erhöht. Umgekehrt können auch zu harte Schuhe die natürliche Abrollbewegung des Fußes behindern und somit die Faszie überbeanspruchen.

 

 

 

Fußfehlstellungen

wie Hohlfuß, Plattfuß sowie Knickfußstellungen und Pronationsbewegungen begünstigen ebenfalls die Entstehung eines Fersensporns. Diese Fehlstellungen verändern die Verteilung des Gewichts auf dem Fuß und führen zu einer ungleichmäßigen Belastung der Plantarfaszie, die auf Dauer beschädigt wird.

 

Langes Gehen oder Stehen

auf harten Böden kann die Plantarfaszie übermäßig beanspruchen und somit einen Fersensporn verursachen. Harte Böden bieten keine Dämpfung, wodurch die Faszie bei jedem Schritt stark belastet wird.

 

Altersbedingte Veränderungen

der Fußstruktur können, wie eine verminderte Elastizität der Faszien und Bänder, zur Entstehung eines Fersensporns beitragen. Mit zunehmendem Alter verliert das Gewebe an Flexibilität und kann den Belastungen des Alltags weniger gut standhalten.

 

Genetische Faktoren

können ebenso eine Rolle spielen. Personen mit einer familiären Veranlagung zu Fußproblemen haben ein höheres Risiko, einen Fersensporn zu entwickeln.

 

 


Unterer Fersensporn

An der Fußsohle, am Ende der Ferse zu den Zehen hin.

 

eingewachsener Nagel - genetisch oder Fehlstellung

Oberer Fersensporn

An der Rückseite der Ferse, dort, wo die Achillessehne ansetzt.

 


Der Fersensporn wird oft als Sammelbegriff für den Knöchernen Auswuchs, sowie eine Entzündung des Fußsohlenbandes (Plantarfaszie oder Plantaraponeurose) genutzt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass meist jedoch die Entzündung, also die Plantarfasziitis, die typischen Fersenschmerzen verursacht. Die Plantarfasziitis bildet dabei die Vorstufe des klassischen Fersensporns, also der Verknöcherung der Sehnenplatte an der Ferse. 

 

Was tun bei einem Fersensporn?


Beim Verdacht auf einen Fersensporn ist es wichtig, zunächst die die Ursache für die Reizung des Fußsohlenbandes herauszufinden.

 

Je nach Fortschritt des Sporns sollte dann zunächst mit Übungen, geeigneter Schuh- und Einlagenversorgung begonnen werden. Zusätzlich kann eine ärztlich angeordnete Stoßwellentherapie nützlich sein. Hierbei ist es jedoch wichtig, vorab zu klären, ob es sich tatsächlich um einen Fersensporn handelt oder um die Vorstufe, die Plantarfasziitis. In diesem Fall wäre die Stoßwellentherapie nicht hilfreich.

 

Die Kombination aus Entlastung, gezielter Fußübungen und orthopädischen Einlagen ist für eine Heilung maßgeblich.


Entlastung der Ferse

 

Gezielt Ruhephasen einbauen, indem lange Gehstrecken oder intensive sportliche Aktivitäten reduziert werden. Ebenso sollte das Barfußlaufen auf harten Böden vermieden werden.

 

Dehnübungen sind für die Linderung der plantaren Schmerzen entscheidend. Diese lassen sich in drei Phasen einteilen: 

 

 

Übungen gegen Fersensporn

 

 

Phase 1 – Schmerzreduktion und Mobilisation

 

In der ersten Phase geht es vorwiegend um die Lockerung der Muskeln, damit Verklebungen gelöst und tiefe Fußmuskeln aktiviert werden. Hierbei können folgende Übungen helfen:

 

  • plantare Mobilisierung um Verklebungen an der Fußsohle zu lösen
  • Kniesehnendehnung (mit gestrecktem und gebeugtem Knie), um die Belastung zu verringern
  • Handtuchkrallen (Towel Curl) zur Aktivierung der tiefen Fußmuskulatur, die das Fußgewölbe stützt

 

Phase 2 – Kraftaufbau

 

Zur Kräftigung der Fußmuskulatur unterstützen folgende Übungen:

 

  • Wadenheben (gestrecktes und gebeugtes Knie) stärkt Gastrocnemius und Soleus, reduziert die Belastung der Plantarfaszie
  • Band-Inversion aktiviert den Musculus tibialis posterior, der die Fußgewölbe-Position kontrolliert
  • Doming-Übung zur Kräftigung der intrinsischen Fußmuskulatur

 

Phase 3 – Steigerung der Belastbarkeit

 

Durch regelmäßiges Training können Schmerzen gelindert und die Belastbarkeit der Plantarfaszie erhöht werden.

 

  • Skater Squat - Kräftigung der vorderen Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur zur Entlastung der Plantarfaszie
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Zu den Trainingsgeräten



Individuelle Einlagen und maßgefertigte valinos

 

Einlagen und valinos können eine wertvolle Unterstützung bei der Behandlung und Prävention von Fersensporn sein. In unserem Fall werden Einlagen immer so hergestellt, dass sie die Ursache für den Schmerz behandeln und nicht das Symptom.
Wie die Einlagen bzw. valinos beim Fersensporn helfen:
  • Der Fersensporn wird unter anderem durch Fehlstellungen des Fußes verursacht. Knickt der Fuß stark nach innen, so ändert sich die Zugrichtung auf das Fußsohlenband, wodurch es gereizt wird und schließlich entzündet. Durch die Propriozeptive Wirkung unserer Einlagen, geben wir beim Geben einen Impuls, auf den der Fuß durch Muskelanspannung reagiert. Diese Muskelanspannung führt zu einer Änderung der Fußstellung, was über die Zeit zu einem neuen Bewegungsmuster führt.
  • Hohe Belast ungen am Fuß können den Fersensporn ebenfalls begünstigen. Die Einlagen unterstützen durch die Muskelstimulation und führen zu Muskelaufbau der kurzen Fußmuskulatur. Die Kräftigung der Muskulatur erhöht die Belastbarkeit des Fußes.
  • Einlagen helfen, den Druck auf die Plantarfaszie zu verteilen und somit die Belastung zu reduzieren. Durch eine individuelle Anpassung der Einlagen wird eine optimale Unterstützung des Fußgewölbes erreicht, wodurch die Faszie entlastet und die Heilung gefördert werden kann.
  • Orthopädische Einlagen sind zudem darauf ausgelegt, Fehlstellungen des Fußes zu korrigieren und ein gesundes Abrollverhalten zu ermöglichen. Dies ist besonders wichtig, da Fußfehlstellungen wie Hohlfuß und Plattfuß die Entstehung eines Fersensporns begünstigen können. Einlagen können auch zusätzliche Dämpfung bieten, um die Stoßbelastung beim Gehen und Stehen auf harten Böden zu minimieren. Durch regelmäßiges Tragen der Einlagen kann die Plantarfaszie geschont und der Heilungsprozess unterstützt werden.
Wichtig ist, eine dynamische Ganganalyse durchzuführen. Durch die sichtbaren Druckpunkte sowie die aufgezeichnete Abrollbewegungen können belastungsintensive Bereiche identifiziert werden, etwaige Schonhaltungen im Gangbild entgegengewirkt werden und die Einlage schließlich individuell auf Ihren Fuß abgestimmt werden.
Lesen Sie hier, wie die Analyse bei Orthopedie Walter durchgeführt wird.

 

Schuhe

 

Schuhe, die ausreichend Stabilität bieten und den Fuß führen, sind essenziell. Der Schuh sollte weder zu hart noch zu weich sein.

 

 

ACHTUNG: Bei einem Fersensporn verspürt man durch besonders weiche Schuhe zunächst Linderung. Weiche Schuhe sind jedoch oft ursächlich für den Fersensporn und können ihn über die Zeit verschlimmern. Der Fuß wird nicht geführt, kann knicken, was den Zug auf die Plantarfaszie verstärkt und den Sporn über die Zeit schlimmer macht. Lassen Sie sich bei uns zu geeigneten Schuhen beraten.

 

 Merkmale zum geeigneten Schuhwerk

  • Breiter Auftritt
  • Gute Fersenführung
  • Geeignete Mischung aus Polsterung und Stabilität
  • Breite Zehenbox, um die Fußmuskulatur aktiv zu halten und dem großen Zeh ausreichend Raum zu geben, um das Nach-Innen-Knicken zu verhindern

 

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Fazit 

 

Die Plantarfasziitis ist schmerzhaft, aber irreversibel und gut behandelbar. Durch eine Kombination aus gezielten Fußübungen, geeignetem Schuhwerk und individuell angepassten Einlagen finden Ihre Füße zurück in die Balance und Fersenschmerzen lassen zunehmend nach.

 

 

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie jeden Tag schmerzfrei starten – Schritt für Schritt.

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